In Deutschland gibt es seit dem Neuen Deutschen Film einen Filmdiskurs, in dem über die grundlegende Bedeutung des deutschen Kinos für die Gesellschaft gestritten wird. Der Wert, den die Kritiker...Show moreIn Deutschland gibt es seit dem Neuen Deutschen Film einen Filmdiskurs, in dem über die grundlegende Bedeutung des deutschen Kinos für die Gesellschaft gestritten wird. Der Wert, den die Kritiker besonders auf das Kino legen, wird seitdem hauptsächlich in zwei widersprechenden Perspektiven geteilt. Einerseits sind verschiedene Kritiker sich einig, dass dem Kino eine politische Rolle zukommt. Auf der anderen Seite sind die Filmproduzenten von dem hollywoodhaften Eskapismus überzeugt. Sie versuchen vor allem kommerzielle Filme zu produzieren. Die vorliegende Arbeit untersucht, inwieweit eine Verbindung zwischen dem Eskapismus und gesellschaftlicher Kritik im Film eine Möglichkeit ist und wie Cineasten, Filmkritiker und Filmemacher sich in dem Diskurs manifestieren. Der Mittelweg zwischen Hollywood und Arthouse-Kino wird im letzten Kapitel anhand des Filmes VICTORIA illustriert. VICTORIA (2015) wird in den Filmkritiken zum One Take Thriller. Der Film ist allerdings mehr als nur ein Thriller in einer einzigen Einstellung. Sebastian Schipper zeigt mit seinem Film neue Techniken, eine Sprache, die kaum im Kino vorgeführt worden ist und bricht mit verschiedenen mainstream-gesellschaftlichen Themen und stilistischen Einflüssen vom deutschen Kino. Diese Arbeit erläutert den Film aus einer kulturell-geschichtlichen Perspektive, weil VICTORIA durch seinen experimentellen Charakter „besonders wertvoll“ ist.Show less