Robinson Krusoe von Johann Karl Wezel ist ein politisch-satirischer Roman der die Entwicklung der europäischen Gesellschaft stark kritisiert. Zuerst werden die Gattungen Robinsonade und Utopie...Show moreRobinson Krusoe von Johann Karl Wezel ist ein politisch-satirischer Roman der die Entwicklung der europäischen Gesellschaft stark kritisiert. Zuerst werden die Gattungen Robinsonade und Utopie definiert, später in der Arbeit wird der Roman in der Gattungsanalyse als Robinsonade mit dystopischen Elementen bezeichnet. Diese Robinsonade unterscheidet sich deutlich von Campes Gegenstück. Dieser Unterschied (der schon in der zugrundeliegende Idee über das schreiben eines Romans stark vertreten ist) wird auch kurz angesprochen um das literarische Umfeld dieses Romans zu deuten. Diese Studie vereint die Forschungsansätze von McKnight, Jansen und Thurn, indem die ökonomische, die politische und die aufklärerische Elemente der Satire analysiert werden. Nebenbei wird gezeigt wie Wezels Kritik sich zu den ökonomischen Theorien von Adam Smith und John Locke verhält. In Wezels Roman sind sehr viele (implizite) Kritiken an die Theorie von Adam Smith zu finden. Deutlich positiver ist er der Theorie von John Locke gegenüber. Wezel zeigt in seinem Roman, dass das Privateigentum eine notwendige Entwicklung der Gesellschaft ist, die allerdings sehr schwerwiegende Folgen für die mögliche Entwicklung der Gesellschaft hat, indem dieses Privateigentum ein Keim für Konflikte und degenerative Entwicklungstendenzen ist. Sehr beachtenswert ist die Rolle der Wilden in diesem Roman. Sie sind nämlich die einzigen, die über längere Zeit eine stabile Gesellschaft errichten können. Bemerkenswert ist, dass sie die einzigen sind, die nicht von der satirischen Kritik betroffen sind. In seinem Roman zeigt Wezel die zerstörerische Tendenzen der Gesellschaftsentwicklung im Rahmen der Entwicklung des Privateigentums und verübt er starke Kritik an den europäischen Superioritätsgedanken.Show less