Das Thema dieser Arbeit ist intersprachlicher Einfluss bei Tertiärsprachenlernen. Dieses Thema wird sowohl praktisch (anhand der Ergebnisse durchgeführter Tests in den Bereichen der Syntax und der...Show moreDas Thema dieser Arbeit ist intersprachlicher Einfluss bei Tertiärsprachenlernen. Dieses Thema wird sowohl praktisch (anhand der Ergebnisse durchgeführter Tests in den Bereichen der Syntax und der Lexik) als theoretisch (anhand anderer veröffentlichter Studien im Fachgebiet) ausgearbeitet. Der erste Abschnitt bietet eine Einführung und definiert wichtige Begriffe zum Thema. Eine Tertiärsprache ist in dieser Arbeit jede Fremdsprache, die nach der ersten Zweitsprache angeeignet wird. Eine relevante Frage ist die nach dem Unterschied zwischen second und third language acquisition; das Faktorenmodell von Hufeisen bietet hier eine mögliche Erklärung. Im zweiten Abschnitt steht das Thema cross linguistic influence (die in der internationalen Literatur übliche Bezeichnung für Transfer oder intersprachlichen Einfluss) im Mittelpunkt. In den letzten Jahrzehnten sind verschiedene Modelle vorgeschlagen worden, um die Wirkung von Transfer zu beschreiben. Drei einflussreiche Theorien werden näher erklärt: (a) das CEM (Cumulative Enhancement Model) betrachtet alle vorher erworbenen oder gelernten Sprachen als mögliche Transferquelle für die Tertiärsprache; (b) die LSFH (L2 Status Factor-Hypothese) sieht hier eine privilegierte Rolle für die Zweitsprache wegen deren besonderen Status; (c) das TPM (Typology Primacy Model) hält den (psycho-)typologischen Abstand für den entscheidenden Faktor beim Auftreten von intersprachlichem Einfluss. Der dritte Abschnitt stellt die Methodologie der bei einer Gruppe von niederländischen Deutschlernenden durchgeführten Untersuchung dar. Die Probanden haben Englisch als L2 und lassen sich betreffs ihrer Tertiärsprache auf zwei Sprachniveaus einstufen: GER-Niveau A1/A2 bzw. A2/B1. Der vorgelegte Fragebogen ist ein grammaticality judgement task und besteht aus zwei Teilen, einem syntaktischen und einem lexikalischen. Im syntaktischen Teil wird intersprachlicher Transfer bei der Reihenfolge im deutschen Satz untersucht; die deutsche und die niederländische Sprache unterscheiden sich in dieser Hinsicht vom Englischen mit seiner strikten Subjekt-Verb-Objekt-Struktur. Die Hypothese ist, dass hier Transfer aus der L2 (Englisch) auftreten wird. Der lexikalische Teil hat feste Verbindungen von Verben mit Präpositionen zum Thema; es gibt mehrere Verben, die sich im Deutschen und im Niederländischen mit den entsprechenden Präpositionen verbinden, im Englischen jedoch eine andere Präposition brauchen. Die Hypothese lautet, dass hier ebenfalls Transfer aus der L2 stattfindet. Im vierten Abschnitt werden die Ergebnisse der Untersuchung dargestellt und anhand anderer wissenschaftlicher Studien im Fachgebiet diskutiert. Die Ergebnisse weisen im Allgemeinen auf Transfer aus der L2 hin und bestätigen deshalb beide Hypothesen und somit die LSFH. Trotzdem gibt es erhebliche Unterschiede zwischen den Niveaugruppen und den Sprachbereichen. Die Ergebnisse der Probanden auf dem höchsten Sprachniveau sind beim syntaktischen und lexikalischen Teil des Tests genau gleich, während bei den anderen Teilnehmern die Scores im lexikalischen Teil deutlich niedriger als im syntaktischen Teil sind. Daraus lässt sich schließen, dass intersprachlicher Einfluss bei Anfängern in der Tertiärsprache in den Bereichen Syntax und Lexik nicht auf gleiche Weise stattfindet. Neurolinguistische Theorien über die Wirkung des deklarativen und prozeduralen Gedächtnisses im Gehirn bieten eine mögliche Erklärung für diesen Unterschied. Eine erworbene L1 wird danach im prozeduralen Gedächtnis gespeichert und unbewusst aktiviert, während die später gelernten Fremdsprachen (L2, L3 usw.) im deklarativen Gedächtnis gespeichert und daraus bewusst abgerufen werden. Bei Anfängern in der Tertiärsprache funktioniere die unbewusste Aktivierung der Sprache noch nicht, und verlaufe die Aktivierung also über das deklarative Gedächtnis, in dem sich außer der L3 auch die L2-Kenntnisse befinden; die L2 sei deshalb eine logische Transferquelle beim Tertiärsprachenlernen.Show less
In the field of comparative German-Dutch linguistics, there is a preconception that AN-compounds are much more productive in German than in Dutch (Booij 2019: 10, Hüning 2004: 160). After analyzing...Show moreIn the field of comparative German-Dutch linguistics, there is a preconception that AN-compounds are much more productive in German than in Dutch (Booij 2019: 10, Hüning 2004: 160). After analyzing a list of German and Dutch AN-compounds, this does not seem true. Both languages have a substantial number of AN-compounds. In the framework of Construction Morphology, the productivity of a pattern is defined as the openness of one ore more ‘slots’ (Booij 2010, Jackendoff & Audring 2020). AN-compounds have two slots: in the first slot we find adjectives, in the second slot we find nouns. A pattern is productive if the slots are open for new words, so new combinations (new AN-compounds) can easily be made and understood. In this MA thesis, the lists of attested German and Dutch AN-compounds, collected from the Celex database (http://celex.mpi.nl), will be analyzed for each variable slot (A and N respectively). The goal is to find out which of the slots in the [AN]N pattern is more open and to identify potential restrictions for each slot. We could assume that some adjectives are more frequent than others, for instance that there are a lot of compounds which start with half-/ Halb- but not so many with the Dutch adjective astraal- or the German adjective achter-. This will raise the question whether the pattern [AN]N is productive or if it is just the subpattern [half-N]N and if those subpatterns influence our perception of the productivity of the [AN]N pattern. It might be possible that those subpatterns are in fact the productive ones instead of the [AN]N pattern itself. In this thesis I will research how productive the compounding of adjectives and nouns is in German and Dutch, what the differences are between the two languages and what the subpatterns tell us about the productivity of a word formation.Show less
In deze scriptie is met behulp van een reconstructie van het wetenschappelijke discours gedurende de Frühromantik een nieuwe lezing geboden van een aantal fragmenten van Friedrich Schlegel. Deze...Show moreIn deze scriptie is met behulp van een reconstructie van het wetenschappelijke discours gedurende de Frühromantik een nieuwe lezing geboden van een aantal fragmenten van Friedrich Schlegel. Deze lezing contextualiseert verschillende elementen uit het contemporaine wetenschappelijke discours, dat zich bevindt in de differentiatie die de Duitse natuurfilosofie zal afsplitsen van een zelfstandig wetenschappelijk discours. Hierdoor wordt het mogelijk de verschillende posities die Schlegel ten opzichte van de discussies van zijn tijd ontwikkelt beter te becommentariëren.Show less
Anhand textimmanenter Analysen relevanter Passagen des Romans „Die Mittagsfrau“ und verschiedener Rezensionen wird in dieser Arbeit untersucht, ob die professionellen Leser das Verhalten der...Show moreAnhand textimmanenter Analysen relevanter Passagen des Romans „Die Mittagsfrau“ und verschiedener Rezensionen wird in dieser Arbeit untersucht, ob die professionellen Leser das Verhalten der Protagonistin Helene nachvollziehen können und welche Rolle hierbei die Elemente Kausalität und Textstrategie spielen. Aus der Analyse geht hervor, dass die Leser die Kausalzusammenhänge im Roman nur partiell erkennen, was sie am tieferen Verständnis des Textes hindert. Darüber hinaus kreieren sowohl der nüchterne Schreibstil als auch der stark beschränkte Zugang zu Helenes Gefühlen eine Distanz zwischen der Protagonistin und den Lesern. Sehr wahrscheinlich tragen diese zwei Elemente zum Unvermögen der Leser, sich in Helene hineinzuversetzen, bei. Das hindert sie ebenfalls am tieferen Verständnis des Textes.Show less
In this MA thesis, the discussion focuses on a fourteenth century Middle Dutch text called the ‘Herzog von Braunschweig’ or ‘de hertog van Brunswijk’ of which the only remaining copy was found in a...Show moreIn this MA thesis, the discussion focuses on a fourteenth century Middle Dutch text called the ‘Herzog von Braunschweig’ or ‘de hertog van Brunswijk’ of which the only remaining copy was found in a German dialect in a fifteenth century manuscript. The thesis compares the motives and literary themes of the text in the background of fourteenth century Middle Dutch and Middle German traditions and places it in the first half of the fourteenth century. Secondly, a comparison with a part of the Middle Dutch text of the 'Roman van Heinrich en Margriete van Limborch' proves a relationship between the two texts.Show less
In this thesis I examine the form and meaning of German verbs ending in -ern. This verbal suffix is not productive and not much has been written about it. Fleisch & Barz (2012: 430 f.) ascribe...Show moreIn this thesis I examine the form and meaning of German verbs ending in -ern. This verbal suffix is not productive and not much has been written about it. Fleisch & Barz (2012: 430 f.) ascribe a few functions to the ending -ern: The first is iterativity, for example in blickern. The second is an onomatopoeic function as in blubbern. The –(e)r(n) could also find its basis in a noun, like Bäcker. Verbs with -ern bare many similarities to verbs ending in -eln. About these latter some recent literature can be found. The -ern-verbs however remain unresearched. In grammars verbs ending in -ern, when mentioned at all, are ascribed iterativity. However, this is not always the case. In this thesis I have researched the origins of -ern of unprefixed verbs out of the CELEX corpus and determine if these are nominal, verbal or in some cases even adjectival by checking their etymology in several dictionaries (Duden Online , Kluge 2011, Pfeifer e. a. 1989). I have looked if a specific meaning can be attributed to a specific sort of -ern, by listing and comparing the semantics of the researched verbs. This meaning could be iterativity, but also attenuation, which is the case for some verbs ending in -eln (cf. Audring, Booij & Jackendoff 2017). If verbs with a nominal -ern have an iterative meaning, this could also mean that the iterative meaning is not limited to the verbal -ern. Also, it might be possible that the verbs could be assigned a certain Aktionsart.Show less
Master thesis | Classics and Ancient Civilizations (MA)
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The thesis deals with the reconstruction from mainly literary sources of the public reputation with different social and political groups of the Athenian politician Theramenes, who was put to death...Show moreThe thesis deals with the reconstruction from mainly literary sources of the public reputation with different social and political groups of the Athenian politician Theramenes, who was put to death during the tyrannical regime of The Thirty (404-403 B.C.). It also concerns the development of this reputation from Theramenes' contemporaries till the 1st century B.C.Show less
Aus der Gestaltung der weiblichen Hauptrollen sollte zu beantworten sein, welches Bild von der gesellschaftlichen Positionierung der Frau entworfen wird.
Beim Genus ist es eigentlich eine Frage, weshalb eine Sprache überhaupt einen Unterschied macht bezüglich der Art der Teilnehmer im Satz. Diese Frage macht Genus "the most puzzling of the...Show moreBeim Genus ist es eigentlich eine Frage, weshalb eine Sprache überhaupt einen Unterschied macht bezüglich der Art der Teilnehmer im Satz. Diese Frage macht Genus "the most puzzling of the grammatical categories" oder am rätselhaftesten im Vergleich zu anderen grammatikalischen Kategorien wie Numerus und Tempus. Das Ziel dieser Arbeit ist zu erforschen, ob Kinder mit einem Migrationshintergrund, das Niederländische bei der Zuweisung der deutschen Genera verwenden.Show less
Aus der Literatur zur Genuszuweisung bei Vereinsnamen kann der Schluss gezogen werden, dass bei Vereinsnamen ohne Sportvereinskürzel ein feminines Default-Genus angewendet wird. Enthält der...Show moreAus der Literatur zur Genuszuweisung bei Vereinsnamen kann der Schluss gezogen werden, dass bei Vereinsnamen ohne Sportvereinskürzel ein feminines Default-Genus angewendet wird. Enthält der Vereinsname ein Sportvereinskürzel, wird anhand dieser Abkürzung das Genus zugewiesen. In der Praxis werden jedoch Fußballklubs oder Ballspielvereine mit Beinamen wie „Borussia“ als weiblich betrachtet. Das Ziel der vorliegenden Masterarbeit war es deshalb, die Genuszuweisung bei Vereinsnamen mit und ohne Sportvereinskürzel zu untersuchen und sie empirisch anhand eines Fragebogens zu überprüfen. Dazu wurden deutsche Muttersprachler gebeten, einen Lückentext auszufüllen. Insgesamt waren 468 Fragebogen vollständig ausgefüllt und verwendbar. Zur statistischen Analyse der Ergebnisse wurde ein Chi-Quadrat-Anpassungstest angewendet. Aus den Ergebnissen dieser Studie lässt sich schließen, dass es im Deutschen kein feminines Default-Genus für Sportvereine gibt. Den meisten Vereinsnamen mit Sportvereinskürzel wurde das Genus anhand des Kürzels zugewiesen. Die Position des Vereinskürzels innerhalb des Vereinsnamens kann dabei einen Einfluss auf die Genuszuweisung haben, sie ist jedoch nicht entscheidend. Möglicherweise haben sich Testteilnehmer bei der Genuszuweisung von einem maskulinen Oberbegriff wie „Fußballklub“ oder „Verein“ leiten lassen, da Vereinsnamen ohne Kürzel und mit weiblichem Beinamen sowie Namen mit femininem Kürzel das feminine Genus prozentual weniger häufig zugewiesen wurde als Namen mit männlichem Beinamen oder männlichem Kürzel. In zukünftigen Studien zur Genuszuweisung bei Fußballvereinsnamen im Deutschen wäre es deshalb ratsam, diese Annahme eines Oberbegriffs zu untersuchen.Show less